
Energieeffizienz in der Industrie in der Türkei vom 08.-12.12.2014
Vom 08 - 12. Dezember 2014 findet eine AHK-Geschäftsreise in die Türkei statt, die sich an Technologieanbieter und Dienstleister zur Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie richtet. Eine Konferenzveranstaltung ist für Dienstag, den 09. Dezember 2014 in Istanbul geplant, die anderen Tage sind für individuelle Gesprächstermine im Land vorgesehen.
Mit 39% ist die Industrie der größte Stromverbraucher in der Türkei. Der jährliche Energieverbrauch der Industrie liegt bei ca. 27 MTEP (Mio. Tonne-Öl-Äauivalent). 20 MTEP davon entfallen auf die Stahl-, Zement-, Glas- und Ölindustrie sowie auf die Petrochemie. Laut einer Studie der Stromverteilungsgesellschaft TEIAS wird der Stromverbrauch der Türkei in den kommenden Jahren zwischen 5 und 7,5 Prozent jährlich wachsen. Ohne den Ausbau lokaler Energieerzeugung und die die verstärkte Nutzung von energieeffizienten Systemen droht in der Türkei ein Versorgungsengpass in der Stromversorgung in den nächsten Jahren. Die Problematik gewinnt aufgrund der Tatsache zunehmend an Bedeutung, da die Türkei vergleichsweise die höchsten Treibstoff- (weltweit) und Stromkosten (OECD) im Industriesektor aufweist.
Die türkische Regierung hat Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz ergriffen, wissend um die Relevanz der Versorgungssicherheit und die sozialen und wirtschaftlichen Folgen hoher Strompreise. Auf Basis des 2007 in Kraft getretenen Energieeffizienz-Gesetzes hat das türkische Ministerium für Energie und Rohstoffe eine "Aktion Effiziente Motoren" (Enver Motor Hareketi) gestartet. Kern der Maßnahme ist eine direkte Unterstützung in Höhe von 20% für Investitionen in sparsamere Elektromotoren. Nach Untersuchungen der Forschungsanstalt für Elektrizität (Elektrik Isleri Etüt Idaresi, EIE) gehören etwa 85% der in der Türkei eingesetzten Elektromotoren zur wenig effizienten Klasse EFF3 nach der Vereinbarung des Europäischen Komitees der Elektromaschinen-Hersteller (CEMEP) mit der EU-Kommission, 14% haben einen verbesserten Wirkungsgrad (EFF2) und nur bei 1% handelt es sich um hocheffiziente Antriebe der Klasse EFF1. Mit der Umrüstung lassen sich je nach Ausgangstechnik und Einsatzbedingungen zwischen 15% und 50% Strom sparen. Etwa 70% der in der Industrie der Türkei verbrauchten Elektrizität geht auf das Konto von Elektromotoren. Im Rahmen des Förderprogramms der KfW sind ferner Kredite für den Bereich Umwelt/Energieeffizienz für die Türkei aufgelegt worden. Investitionen in diesem Bereich werden vom Staat besonders unterstützt. Diese durchaus vorbildhaften Aktivitäten werden umrahmt von einer zunehmend sensibilisierten Bevölkerung für Umweltschutz und rationelle Energieverwendung.
Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Unternehmen mit dieser AHK-Geschäftsreise bei der Erkundung und Erschließung des türkischen Marktes. Die Reise bietet kleinen und mittleren Unternehmen die Chance, sich vor Ort über aktuelle Markttendenzen zu informieren und erste Kontakte zu möglichen Kunden, Partnern und zu Entscheidern aus Politik und Wirtschaft herzustellen. Die Ansprache interessierter Unternehmen erfolgt durch das Beratungsunternehmen eclareon im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die maximale Teilnehmerzahl ist auf acht Unternehmen begrenzt.
Diese AHK-Geschäftsreise richtet sich an Unternehmen aus den folgenden Bereichen:
- Energieeffiziente Elektromotoren
- Kühlung und Lüftung
- Drucklufttechnologie
- Pumpensysteme
- Prozesswärmebereitstellung
- Wärmerückgewinnung
- Mess-, Steuer- und Regeltechnik
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Automatische Kontroll- und Automationssysteme
