Energieeffizienz in der Industrie in Portugal vom 01.06. - 05.06.2015

Vom 01.-05. Juni 2015 findet eine AHK-Geschäftsreise nach Portugal statt, die sich an Unternehmen im Bereich Energieeffizienz in der Industrie richtet. Eine Präsentationsveranstaltung ist für Dienstag, den 2. Juni 2015 in Lissabon geplant, die anderen Tage sind für individuelle Gesprächstermine im Land vorgesehen.

Im Bereich der Energieeffizienz setzt die nationale Energiestrategie (ENE 2020) ehrgeizige Ziele. Hierfür wurde bereits 2008 der Nationale Aktionsplan für Energieeffizienz „Plano Nacional de Ação de Eficiencia Energética“ (PNAEE) entworfen und 2010 in die Energiestrategie 2020 übernommen. Im europäischen Kontext zielen die Maßnahmen darauf, den gesamten Endenergieverbrauch um 20% zu senken. Unter der aktuellen Regierung wurden im April 2013 neue Aktionspläne für erneuerbare Energien und Energieeffizienz veröffentlicht (PNAER 2020 und PNAEE 2016), die aufeinander abgestimmt sind und die Umsetzung nationaler und internationaler Ziele ermöglichen sollen. Im Bereich der Energieeffizienz (PNAEE 2016) soll der Endenergieverbrauch bis 2016 um 8,2% reduziert werden (Ausgangspunkt ist der Schnitt des Endenergieverbrauchs zwischen 2001-2005). Für das Erreichen der Einsparziele sind verschiedene Sektorenschwerpunkte identifiziert worden, von denen die Industrie mit 25% (365 ktep) das zweitgrößte Einsparpotential (nach dem Gebäudesektor) stellt. Die nationale Energieagentur ADENE hat für alle Industriebranchen in Portugal folgende Querschnittstechnologien als besonders erfolgversprechend identifiziert. D.h. ihnen wird ein hohes Einsparungspotential attestiert:

  • Optimierung von Elektromotoren, Pumpen, Belüftungssystemen und Druckluft
  • Wärmerückgewinnung, optimierte Verbrennung, KWK, industrielle Kühlung
  • Prozessoptimierung durch Messung, Integration von Prozessen, Wartung, thermische Isolierung,
  • Nutzung von Abwässern
  • Beleuchtung
  • Zusätzlich wurden für die wichtigsten Industriebranchen Portugals individuell branchenspezifische Einsparungspotentiale
  • identifiziert. Folgend einige Beispiele:
  • Lebensmittel, Getränke, Tabak: Optimierung von Sterilisierung, Membrantechnik, Vertikalmühlen
  • Keramik: Optimierung von Öfen und Pressprozessen, Trocknung
  • Zement: Nutzung von Biomasse
  • Holz und Holzprodukte: Nutzung von Nebenprodukten, Optimierung von Öfen und Trocknung
  • Metallverarbeitende und Elektronikindustrie: Nutzung von Abfall, Tauchbrenner, optimierte Öfen
  • Gießereien, Verhüttung: bessere Anoden/Kathoden, Schmelzung, Entstaubung, Abfallnutzung
  • Papier: Trocknungsprozesse, Nutzung Biomasse
  • Chemie, Plastik, Gummi: Membrantechnik, Katalysatoren, Destillierung/Entgasung
  • Kleidung, Schuhe, Leder: Wassererwärmung, Waschprozesse, Schneidetechnologien
  • Stahl: simultanes Gießen und Verformen, smelting reduction, elektrische Öfen
  • Textil: Färbeprozesse, Trocknung, Nähprozesse
  • Glas: Recycling von Altglas, optimierte Öfen

 

Die Entschlossenheit der portugiesischen Regierung bei der Verfolgung der Energieeffizienzziele eröffnet auch ausländischen Unternehmen in den unterschiedlichsten Sektoren Geschäftsmöglichkeiten. Da aufgrund der allgemein wirtschaftlichen Lage jedoch größere Investitionen in neue Anlagen und Produktionsmittel schwieriger zu realisieren sind, werden besonders jene Technologien in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, mit denen sich auch mit relativ geringem finanziellen Aufwand kurzfristig nennenswerte Einsparungen realisieren lassen oder solche Technologien welche einen relativ kurzen ROI besitzen.

In den folgenden Bereichen bestehen sehr gute Absatzchancen für deutsche Unternehmen vor Ort:

  • Mess- und Kontrolltechnik
  • Elektromotoren und Pumpen
  • Belüftungssystemen
  • Druckluftsystemen
  • Beleuchtung
  • Verbrennung
  • Wärmerückgewinnung
  • KWK (kleine KWK-Anlagen in Portugal bislang inexistent)
  • Industrielle Kühlung
  • Thermische Isolierung
  • Nutzung von Abwässern
  • Prozessoptimierung durch Messung
  • Integration von Prozessen
  • Optimierte Wartung
  • Technologien mit schnellem ROI
  • Innovative Technologien und solche welche einen Teil lokaler Wertschöpfung besitzen weil sie leichter mit Subventionsmitteln ausgestattet werden
  • Technologien spezifisch für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch
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