Informationsreise aus Griechenland „Abfall- und Abwasserwirtschaft“

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisierte die eclareon GmbH in Kooperation mit der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer (AHK Griechenland) vom 14.-17. Mai 2018 eine Informationsreise für griechische Einkäufer und Multiplikatoren zum Themenkomplex „Abfall- und Abwasserwirtschaft“ in Südbayern inkl. des Besuchs der Weltleitmesse IFAT in München. Das Projekt wurde im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt und ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien.

Die griechische Abfall- und Recyclingwirtschaft ist einer der Wirtschaftssektoren mit den größten Entwicklungspotenzialen in Griechenland. Aufgrund der Tatsache, dass in diesem Sektor über einen langen Zeitraum keine Innovationen oder moderne Technologien und Ansätze Rücksicht gefunden haben, besteht dort enormes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial. Regulierungen und Gesetzesrahmen werden vorangebracht, da Griechenland nicht nur europäische Fördergelder erhält, sondern auch Strafen in Millionenhöhe zahlen muss für weiterhin aktive illegale Mülldeponien und bereits geschlossene, aber noch nicht wieder aufgearbeitete Anlagen.

Gleiches gilt für Kläranlagen und für die Abwasserbehandlung Griechenlands, das in den vergangenen Jahren regelmäßig aufgrund diverser Verstöße gegen EU-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser durch den Europäischen Gerichtshof verurteilt wurde. Für Griechenland bestehen zu einer nahezu vollständigen Umstrukturierung des Abfall- und Abwassersystems kaum Alternativen, was Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen eröffnet.

Nach einer halbtägigen Präsentationsveranstaltung mit Informationen zum Thema aus Deutschland sowie der Vorstellung zweier deutscher Firmen am ersten Tag, wurde das Klärwerk Augsburg besichtigt. Eine ca. 1,5-stündige Führung des Klärwerksleiters ging bis ins Detail der Arbeitsweise der Anlage und die Aufbereitung des Abwassers nach neusten Erkenntnissen und mit moderner Technologie. Am darauffolgenden Tag erhielten die Teilnehmer einen detaillierten Eindruck der kommunalen Abfallverwertung in München. Anschließend präsentierte die Brauerei in Erding ihre Methode industrielles Abwasser als Rohstoff für die Energieerzeugung mittels einer Biogasanlage zu nutzen. Der dritte Tag beinhaltete den Besuch eines weiteren Klärwerks in Memmingen sowie einen fachlichen Rundgang durch das Gelände der Abfallverwertung Augsburg GmbH. Der letzte Tag war einem Besuch der IFAT in München gewidmet, die durch einen organisierten Rundgang mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) eröffnet wurde. Hierdurch erhielten die griechischen Teilnehmer einen exklusiven Einblick in verschiedene Technologien des deutschen Mittelstands und bauten individuelle Kontakte mit dem Leitungsmanagement der Unternehmen auf. Hiernach besuchten die Teilnehmer weitere deutsche Unternehmen auf der Messe, informierten sich über Produktlösungen, die sie in Griechenland einsetzen können, tauschten Kontaktdaten aus und erläuterten in Gesprächen mit den Unternehmen Wirtschaftspotentiale in der Wasser- und Kreislaufwirtschaft Griechenlands.

Wirtschaftsförderung
MEP
Wasser- und Kreislaufwirtschaft
14.05.2018 - 17.05.2018

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