
Kanada Bioenergie 21.11. - 25.11.2011
Vom 21.- 25. November 2011 findet eine AHK-Geschäftsreise nach Guelph, Kanada, statt, die sich an Unternehmen im Bereich Bioenergie (Biomasseverbrennung und Biogas) richtet. Am 21. November werden die deutschen Teilnehmer Referenzanlagen in der Region um Guelph (Provinz Ontario) besichtigen. Die Seminarveranstaltung ist für Dienstag, den 22. November 2011 in Guelph geplant, die anderen Tage sind für individuelle Gesprächstermine in Ontario, Kanada vorgesehen.
Traditionell kommt in Kanada der Forstwirtschaft eine wichtige Stellung im Bereich Biomasse zu. Waldflächen erstrecken sich fast über das gesamte kanadische Staatsgebiet. Auf Regierungsebene wird hier die Möglichkeit zum Strukturwandel in der Holz- und Zellstoffindustrie bei gleichzeitiger Diversifizierung und mehrwertschaffender Wirtschaftsaktivität in entlegenen Gebieten gesehen. Lokale Wertschöpfung, beispielsweise durch die Nutzung einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in einem öffentlichen Gebäude, lässt die institutionellen Nutzer vermehrt einen Einsatz von Biomasse fördern. Probleme bereiten die relativ hohen Transportkosten der Holzabfälle. Aufgrund der konstant steigenden Kosten für herkömmliche Heizmaterialien kann allerdings langfristig von einer verstärkten Nachfrage nach Forstbiomasse zur Wärme- und Elektrizitätsproduktion ausgegangen werden.
Auch die Landwirtschaft der Provinz Ontario ist einem Strukturwandel ausgesetzt, der weg von kleineren Familienbetrieben hin zu diversifizierten Großbetrieben geht. Die Landwirtschaft setzt daher, besonders seit in Kraft treten des Feed-in Tariff Programs (vergleichbar mit dem deutschen EEG) verstärkt auf die Nutzung der anfallenden Biomasse zur Energieerzeugung in Biogasanlagen. Dabei wird die erzeugte Energie oft sowohl für eigene Prozesse genutzt als auch als zusätzliche Einkommensquelle an den Stromanbieter verkauft und eingespeist. Durch zunehmendes Umweltbewusstsein und die steigende Bevölkerung wird außerdem das Thema Verwertung von Hausabfällen zur Energiegewinnung immer wichtiger.
Die Zukunft des Bioenergiesektors wird vor allem von den reichlich vorhandenen natürlichen Rohstoffen des Landes bestimmt. Dazu ist auch der Einbezug neuer Technologien aus dem Ausland notwendig. Bisher ist eine sehr begrenzte Nutzung der vorhandenen Biomasse aufgrund der im internationalen Vergleich niedrigen Strompreise zu beobachten. Der wachsende Stromverbrauch und die stark fluktuierenden Kosten für herkömmliche Energiequellen führen jedoch dazu, dass die Energiegewinnung aus Biomasse langfristig konkurrenzfähig wird. Zudem führen Konkurrenz- und Kostendruck in der Forst- und Landwirtschaft zu einer Hinwendung zu Biomasse- und Biogasnutzung. Marktanreize werden ebenso durch Regierungsprogramme wie beispielsweise das Feed-In Tariff Program in Ontario geschaffen.
Die AHK-Geschäftsreise richtet sich an folgende Unternehmen:
- Technologie-, Motoren- und Komponentenhersteller von Wärmekraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (institutionelle Nutzung bspw. in Krankenhäusern und Gemeindeeinrichtungen).
- Technologie-, Motoren- und Komponentenhersteller von Biogasanlagen.
- Projektentwickler von Elektrizitäts- und Wärmenetzwerken im Gemeindebereich.
