Studie zur Bereitschaft des slowakischen Bildungssystems und der Schätzung der Arbeitskräfte für den grünen Wandel bis 2030

Studienprojekt zu grünen Jobs in der Slowakei
eclareon hat in Zusammenarbeit mit dem Slowakischen Verband der Photovoltaik-Industrie und Erneuerbaren Energien (SAPI) eine wegweisende Studie veröffentlicht, die prognostiziert, dass der slowakische Sektor für erneuerbare Energien bis 2030 bis zu 77.000 Fachkräfte benötigen könnte. Sollte der Ausbau von Wärmepumpen über die aktuellen Prognosen hinaus beschleunigt werden, könnte diese Zahl sogar auf geschätzte 121.000 Vollzeitstellen (FTE) ansteigen.

Diese Zahlen basieren auf einer detaillierten Analyse von drei Schlüsseltechnologien – Solar-Photovoltaik, Onshore-Windkraft und Wärmepumpen – in drei verschiedenen Entwicklungsszenarien: dem Business-as-usual-Szenario, dem Entwurf zur Aktualisierung des Nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) sowie einem Netto-Null-Pfad, der bis 2050 Klimaneutralität anstrebt.

Allein im Szenario des aktualisierten NECP-Entwurfs erwartet die Studie rund 50.000 FTE-Arbeitsplätze, wobei Wärmepumpen mit 43 % den größten Anteil ausmachen, während sich Onshore-Windkraft und Solar-Photovoltaik die verbleibenden 57 % teilen. Das Business-as-usual-Szenario geht hingegen von über 53.000 Arbeitsplätzen aus, die zu 82 % durch den Wärmepumpensektor dominiert werden. Im Vergleich dazu sieht der Netto-Null-Pfad 77.000 FTE-Stellen vor, wobei Solar-PV (65 %) und Onshore-Windkraft (35 %) die Haupttreiber sind – allerdings ohne das zusätzliche Potenzial von Wärmepumpen zu berücksichtigen. Sollte der Ausbau von Wärmepumpen selbst im Business-as-usual-Tempo im Netto-Null-Szenario erfolgen, könnte die Gesamtbeschäftigung die Marke von 121.000 FTE erreichen.

Die Studie verwendet eine Kombination aus Beschäftigungsfaktormodellen und Input-Output-Analysen und integriert sowohl Sekundärquellen als auch exklusive Primärdaten, die durch Online-Unternehmensbefragungen und Experteninterviews erhoben wurden. Laut der Analyse von eclareon besteht in der Slowakei trotz des Jahres 2023 als „Europäisches Jahr der Kompetenzen“ weiterhin eine Diskrepanz zwischen den Anforderungen an Fachkräfte im Bereich erneuerbare Energien und dem aktuellen Bildungsangebot. Viele Unternehmen in der Branche stehen vor einem Mismatch zwischen den benötigten MINT-Kompetenzen und der bestehenden Arbeitskräftebasis, was einen dringenden Ausbau technischer Ausbildungsprogramme, interdisziplinärer Lehrpläne und praxisnaher Industriepartnerschaften erforderlich macht.

Um diese Ergebnisse zu diskutieren und konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten, fand am 29. Oktober 2024 eine hochrangige, exklusive Veranstaltung in der Vertretung der Europäischen Kommission in Bratislava statt. Unter den Teilnehmenden waren nationale politische Entscheidungsträger sowie Vertreter führender Energieunternehmen, die an Strategien zur Schließung der Fachkräftelücke in der boomenden grünen Energiebranche interessiert sind. Im Namen von eclareon präsentierten Vlad Surdea-Hernea (Projektmanager) und Ulf Lohse (Senior Consultant) die zentralen Ergebnisse der Studie und stellten dar, wie slowakische Industrie und Regierung zusammenarbeiten können, um die ökologischen und sozioökonomischen Vorteile der erneuerbaren Energien bestmöglich zu nutzen.

Die vollständige Studie mit detaillierter Methodik und Szenarioanalysen ist verfügbar unter: Green Jobs in Slovakia (PDF)

 
Laufzeit
2024
Land
Slowakei
Weitere Informationen
Slowakei Analyse der Wertschöpfung und sozio-ökonomischer Effekte